Teil 1

Zunächst einmal habe ich mir in meinem vektorbasierten Zeichenprogramm den Brutkasten 1:1 maßgenau gezeichnet. Dadurch konnte ich verschiedene Abmessungen virtuell ausprobieren und den Zuschnitt der Platten vernünftig planen.
Eine schriftliche Zeichnung genügt hier genauso, ganz Mutige bauen einfach drauf los. Meines Erachtens gibt es aber bei einem Bau ohne bestehendes nachzubauendes Vorbild ohnehin genug Überraschungen, deswegen schaden vernünftige Vorüberlegungen sicher nicht.

Eine Zuschnittsliste für die Wände, Boden usw. zu erstellen kann ich wärmstens empfehlen!

Den Deckel würde ich erst am Schluss konstruieren, dann weiß man z.B. eher, wie das Sichtfenster positioniert sein soll.

Genaues Messen ist sehr wichtig.
Es gibt die Platten sowohl mit glatter als auch mit leicht strukturierter Oberfläche. Für letztere habe ich mich entschieden- weil die Platten bei dieser Variation keine Falze an den Rändern haben. Somit hat man schon mal 4 saubere Kanten. Ansonsten wären glatte Oberflächen sicher auch nicht falsch. Optisch ist die strukturierte Variante aber auch sehr nett. Unterm Strich ist´s egal, was man verwendet.

Ich hatte im Vorfeld schon etwas mit Restmaterialien experimentiert und mich entschlossen, die Platten lediglich mit einem billigen Cutter-Messer zu schneiden. Dass das freihändig auf keinen Fall vernünftig klappt, ist klar- es sei denn man setzt optisch keine hohen Ansprüche. Diesbezüglich war mir aber klar, dass ich auch optisch ein halbwegs professionelles Ergebnis haben wollte.

Im Nachhinein würde ich mir unbedingt (!!) einen Schneidedraht besorgen, oder diesen billig selber bauen, Anleitungen im Internet gibt es dafür zuhauf. Modellbauer schneiden nur mit Draht. Im Baumarkt kostet ein Schneidedraht fix und fertig um die 35€. Damit bekommt man absolut professionelle Schnitte hin und spart sich mit Sicherheit etliche Stunden mühsamer Arbeit. Das ist eine der vielen Erfahrungen, die ich an dieser Stelle weitergeben möchte.

Nun aber zur Schneidetechnik mit Cutter. Ihr könnt dafür einen billigen Cutter mit einigen Ersatzklingen nehmen. die Hartschaumplatten machen die Cutter relativ schnell stumpf, lieber öfter eine Klinge auswechseln, das spart Verdruss. Ich habe die Platten maßgenau an der Schnittkante hinten und vorne angezeichnet. Danach habe ich mit Schraubzwingen genau an dieser Bemaßung die 2 Aluwinkel befestigt. Dadurch hatte ich mit dem Messer eine Führungsschiene für exakte 90° Schnitte. Diese Technik ist anstrengend- ein Schneidedraht ginge hier durch wie Butter...

Aluschienen mit Schraubzwingen- moderne Einhandzwingen wären besser, aber ich habe leider keine.

Hier sieht man an einem Teilschnitt die eigentlich sehr ansprechende
Qualität der Bearbeitung, die Mühe sieht man leider nicht ;-)

Vor dem Kleben unbedingt die Passgenauigkeit überprüfen!
Auf dem nächsten Foto kann man sehen, wie man die Teile gut miteinanderverkleben kann.
Ich habe UHU-Por verwendet. Entscheidend ist nicht die Anpressdauer, sonder der Anpressdruck- aber es schadet nicht, die Fixierung eine Zeitlang zu lassen, 1h reicht in der Regel aber vollständig.

Gleichmäßige Verteilung des Anpressdrucks mittels Schraubzwingen und Konterlatten. Rechtwinkligkeit überprüfen!
Meine Schraubzwingen waren ab hier zu klein- das Resultat war eine
etwas kreativere Anpressmethode ;-)

Dann habe ich die Ausschnitte für die Geräte und Schalter aufgezeichnet und mit einem Multitool ausgeschnitten.
Das geht sehr gut. Ich habe das Bosch PF 190 verwendet. Links im Hintergrund seht Ihr, dass ich vorher bereits die Geräteblende aus einfachem Birkensperrholz hergestellt hatte. Die Einbaumaße kann man ganz leicht mit den Reglergeräten überprüfen, deren Abmessungen sind übrigens genormt, damit sie in Schaltschränke passen. Der quadratische Ausschnitt ist vorgesehen für einen Lichtschalter, mit dem man die Brutkastenbeleuchtung mittels LED einschalten kann.


Auf dem nächsten Bild sieht man den ursprünglich bestellten Temperatur-Regler. Ich hatte die Firma im Vorfeld angefragt, ob man den Regler wirklich in 0,1° C Schritten reglen kann- Antwort: "JA!" Man ahnt es bereits: Es hat sich herausgestellt, dass der Regler nur in 1°C Schritten regeln kann. Das reicht für eine Klimaanlage, ist aber leider viel zu ungenau für einen Inkubator. Die Firma hat das Gerät aber anstandslos zurückgenommen.
Der jetzige Regler ist perfekt, dazu komme ich aber später noch.




Die Regler gesehen vom Inneren des Brutautomaten, oben Feuchteregle
unten Temperatur
r,



 
Die Abzweigdosen sollte man sich wirklich sparen!