Teil 5


Fühlerpositionierung


Die Fühler der Reglermodule werden an einer gebogenen 4mm Gewindestange entlang zu einem kleinen Holzstückchen geführt, welches auf das Stangenende aufgeschraubt ist. Das andere Ende steckt in einem weiteren Holzbauteil und kann dort variabel mittels der sichtbaren Mutter in der Höhe verstellt werden. Das Holzbauteil wurde innen an die Wand geschraubt.
Wie man erkennt, ist die Gewindestange drehbar- ich komme also bei Bedarf mit den Fühlern an jeden relevanten Platz des Motorbrüters!! Momentan sind die Fühler knapp über der Eioberfläche angebracht.
Bei mehreren Horden würde ich ihn wahrscheinlich tiefer stellen, so dass er zwischen den beiden Rollhorden  stünde. An und für sich sollte es relativ egal sein, da die Luft im Brüter ja umgewälzt wird und somit an jedem Ort nahezu die identische Temperatur herrscht.

 Zum Arbeiten kann ich natürlich auch den Fühlerapparat entweder wegklappen, oder gleich ganz aus dem Holz entnehmen. Sehr praktisch!







Loch für die Lüftungsrosette, mit Aluband ausgekleidet- wegen der Optik
Die von mir eingebaute Lüftungsrosette ist die teuerste im Brutartikelhandel. Das liegt am Material: Edelstahl.

installierte Rosette

Um den elektrischen Sicherheitsvorgaben gerecht zu werden, wurde der Maschinenraum komplett mit einem Deckel verschlossen. Somit sind alle elektrischen Kontakte quasi sicher, isoliert und gekapselt installiert. Das Gehäuse des Motors ist selbstverständlich an den Nulleiter angeschlossen, und der Brutkasten wird an einem FI-Schalter betrieben.

Blick in den noch provisorischen Maschinenraum


Maschinenraum ist verschlossen, nur digitale Zeitschaltuhr und Dimmer sind zugänglich.

Als Schlupfhorde verwende ich eine Plastikwanne aus dem Baumarkt, diese lege ich um Spreizfüßen vorzubeugen mit Küchenkrepp aus. In der Mitte sieht man einen Raumteiler- Stammschlupfhorde.
Ich habe übrigens auch noch eine unsichtbare Beleuchtung mit LED-Stripes eingebaut. Diese Lampen wirken sich nicht auf die Temperatur aus. Wenn die Küken da sind, möchte ich sie davor bewahren, alle 6 Minuten hell-dunkel zu haben. Außerdem sieht man damit sehr schön und stilvoll, was im Inneren des Geräts passiert. 

Dem Bedienpanel wurden noch 3 Wippschalter aus einer ausrangierten Espressomaschine hinzugefügt, Insgesamt von oben:
  • Feuchteregler
  • Temperaturregler
  • Lichtschalter für Diodenbeleuchtung
  • links: Power
  • Mitte: zusätzlicher manueller Schalter für Zweit-/Sicherheitsheizung
  • rechts: zusätzlicher manueller Schalter für Motorwendung, obwohl diese natürlich in erster Linie mit Zeitschaltuhr gefahren wird. 
  • Auf dem Bild noch nicht zu sehen: Neben dem weißen Lichtschalter befindet sich mittlerweise der Drehknopf für die Einstellung der Ventilatorgeschwindigkeit. Nähere Infos dazu befinden sich auf der NEWS-Seite.

Das folgende Bild zeigt die Kalibrierung des Temperatur-Sensors mittels diverser Fieberthermometer. Hier muss man ein wenig probieren, weil bei den digitalen Thermometern die Messzeit limitiert ist. Daher habe ich auch analoge Thermometer benutzt, die ohnehin präziser sind.
Ich möchte mir aber noch irgendwann ein genaues Brutthermometer zulegen.

Übrigens zeigte mein elektronischer Regler ca. 1,1°C zu wenig an. Wie bei jeder Sensorelektronik muss hier also auch nachkalibriert werden. Die Programmierebene stellt dafür extra eine Messkorrektur zur Verfügung.

Thermometer-Session

Deckel über dem Glasfenster zur zusätzlichen Wärmeisolierung und Energieeinsparung

 Es geht los!



Technische Daten

 Der Brüter hat folgende Außenmaße:
  • L 98,5 cm
  • H 48,5 cm
  • T 52,0 cm 
Das Gewicht habe ich noch nicht gemessen, wird nachgeholt. Meine zur Bauzeit 13jährige Tochter kann das Teil alleine tragen, natürlich ist es etwas unhandlich, und man macht das besser zu zweit.
Darin sehe ich auch einen gewissen Vorteil gegenüber massiven Schrankbrütern.
 
Natürlich habe ich auch meine Heizzyklen mehrfach gemessen. Heute am Beginn des dritten Bruttages sieht das wie folgt aus: Die 40W-Lampe ist auf ca. 32W Leistung heruntergedimmt (Schätzung)
  • 1:50 min Heizbetrieb
  • 6:40 min Ruhe !! 
Das sind Werte, die mich wirklich überraschen, gute Isolierung zahlt sich aus. Man bedenke, dass die Temperatur nur um 3 Zehntelgrade variiert (37.6 - 37.7 - 37.8 °).

Mit der Zusatzdeckelisolierung über dem Glasbereich befindet sich auf dem Brüter ja temporär 11cm Dämmaterial!

Auch möchte ich mir ein präzises Stromkostenmessgerät bestellen. Hier muss man aufpassen, manche Geräte taugen laut Testberichten nicht viel.
Die niedrigen Werte aus den Katalogen der Hersteller muss ich immer belächeln...die sind teilweise aus der Ferne durch simple Rechenaufgaben auf 7.-Klasse-Niveau widerlegbar. Allein ein durchlaufender 50W Lüfter braucht pro Tag 1,2 kWh.

Da hat aber noch keine 100W Heizung mitgewerkelt, abgesehen davon, dass die Feuchte über Heizelemente in Wasserbehältern erzeugt wird und die Thermostate und Kleingeräte auch Strom ziehen, wenn auch wenig.

Den Stromverbrauch meines Brüters habe ich wie folgt berechnet:



1 Zyklus Heizen 107 s
Ruhephase 399 s





1 Zyklus dauert 506 s





Zyklen pro Stunde 7,114624506

Zyklen pro Tag 170,7509881





Brenndauer Glühlampe pro Tag 18270,35573 s


5,075098814 h

Heizung bei 32W 0,162403162 kWh

Ventilation: 12 V bei rund 800mA 0,2304 kWh

Motor (4W) 30min/Tag Laufzeit 0,002 kWh

Feuchteregler 0,048 kWh

Temperaturregler 10mA 0,0552 kWh






0,498003162 kWh

Das bedeutet, die reinen Verbraucher ziehen rund 0,5kWh pro Tag. Dazu kommt die Zeitschaltuhr und der Dimmer, deren Verbrauch ich nicht kenne, der aber nur marginal sein dürfte.

Diese rein theoretische Kalkulation beruht natürlich auf den Verbrauchsangaben der Teilehersteller, ich bin gespannt auf die Messung.
Sollte mein Motorbrüter wirklich nur in der Summe 0,6 - 0,7 kwh pro Tag verbrauchen, wäre ich mehr als zufrieden.

Bei einem Strompreis von 26 Cent/kWh käme man auf rund 4,- € Kosten für eine 21-tägige Brut.

UPDATE: Die Messungen haben ergeben, dass mein Motorbrüter maximal (!) 0,5 kWh am Tag verbraucht!! Trotz mehrmaligem Öffnen zum Schieren u.ä. 
Bei einem 22tägigen Einsatz zur Brut von Hühnereiern ergeben sich also bei einem angenommenen Strompreis von 26 Cent/kWh Stromkosten von 2,86 €. Einen nicht unerheblichen Teil verursacht zu meiner Überraschung die Luftumwälzung mittels der Ventilatoren. Hier werde ich die Spannung noch reduzieren, mal sehn, wie es sich auf den Verbrauch auswirkt. Bei der nächsten Brut erfolgt eine Langzeitmessung über den ganzen Zeitraum.