Hallo zusammen!
Ich heiße Michael Stegmaier, Jahrgang 1972, von Beruf Musiklehrer und
beschäftige mich nebenbei sehr gerne und viel mit Landwirtschaft und
Tierhaltung.
Bei uns leben derzeit rund 60 Hühner in Freilandhaltung, Puten, etliche Wachteln, eine kleine Herde Thüringer Waldziegen, diverse Katzen, einige Kaninchen und ungefähr 300000 Bienen...
Im Jahr 2015 habe ich mich entschlossen, mehr Wachteln zu halten, dazu habe ich zunächst eine größere begehbare Voliere in meinem Stall konstruiert. Bisher hatten wir immer nur ca. 8 Wachteln, die in einem provisorischem Gehege neben den Hühnern untergebracht waren.
Unser Geflügel haben wir immer von einem Großhändler erworben, allerdings ist die Qualität nicht immer gleichbleibend gut, 2014 war beispielsweise ein ausgesprochen durchwachsenes "Putenjahr".
Die Tiere waren teils recht kränklich und einfach nicht so stabil wie in den Jahren zuvor.
Die Haltungsbedingungen waren exakt die selben wie immer, somit kann ein Fehler auf unserer Seite definitiv ausgeschlossen werden. Auch von den anderen Putenhaltern konnte man ähnlich lautende Berichte hören.
Vor mehreren Jahren gab es auch mal zeitweise ein Problem mit eingeschleppten Hautparasiten- das kommt vor, und man hat es auch schnell in den Griff bekommen, aber ärgerlich ist es doch.
Wenn man den Nachwuchs aus eigener Brut erzeugt und nur noch gelegentlich sehr aufmerksam zukauft, müssten sich derlei Probleme eigentlich in Luft auflösen.
Durch Zufall bin ich im Internet über einige Wachtelseiten gestolpert und habe dort zum ersten Mal einen recht einfachen, aber doch effektiven selbstgebauten Styroporbrüter gesehen. Da entstand die Idee, die Tiere selber auszubrüten- auch wegen meiner Tochter, die ohnehin schon die letzten Jahre immer mal wieder geschenkte Küken aufgezogen hatte.
Die folgenden 2 Wochen beschäftigte ich mit mit intensiver Internetrecherche und bin auf zig Anleitungen gestoßen, wie man Inkubatoren selber bauen kann. Viele davon waren natürlich sehr improvisiert, aber man findet auch ganz tolle Eigenbauten von Schrankbrütern. Schnell war mir klar, dass ich keinen Flächenbrüter für 70,- einsetzen werde, sondern einen Motorbrüter. In einem amerikanischen Forum fand ich sehr viele Anregungen, aber auch hier in Deutschland gibt es einige tolle Foren und Internetseiten.
Bei den professionellen Herstellern habe ich mich logischerweise auch genau umgeschaut und gemerkt, dass komfortable Brutautomaten sehr teuer sein können. Ein Automat mit digitaler Prozessorsteuerung (Feuchte und Temperatur), vollautomatischer Motorwendung und einer Kapazität von 3 Rollhorden zu insgesamt ca. 120-135 Eiern kostet locker 700- 800€, wenn es überhaupt reicht.
Der Ehrgeiz, so ein Gerät selber zu bauen hatte mich aber längst gepackt. Zuerst wollte ich ein kleines Provisorium aus Styroporbox und fertigem Thermostat mit Lampenheizung bauen. Aber mit der Zeit war ich immer mehr in die Materie eingetaucht und habe beschlossen, sämtliche Features eines professionellen Geräts zu integrieren. Natürlich musste ich das ursprünglich angesetzte Budget anheben, aber das war mir egal.
Bei den käuflich erwerbbaren Geräten stört mich zum einen das Gewicht und zum anderen die mangelhafte Isolierung: Meist sind diese aus beschichteten MDF-Platten konstruiert, das war´s. Oftmals muss man eine Isolierverglasung sogar separat gegen Aufpreis mitbestellen!
Die meisten DIY- Inkubatoren sind dagegen aus einfachem Styropor "zusammengeschustert", ohne dass ich die Leistung der Erbauer in irgendeiner Weise heruntersetzen möchte, ganz im Gegenteil!
Dieses normale Styropor ist recht einfach zu schneiden, aber natürlich verhältnismäßig weich. Ich habe mich deshalb auf extrudiertes Polystrol (XPS - Styrofoam) auch besser bekannt unter den Markennamen "Styrodur" oder auch "Austrotherm" festgelegt. Dieses erhält man im Baustoffhandel in verschiedenen Materialstärken. Ich habe 5cm starkes Material verwendet! Das dürfte den MDF-Platten energetisch ziemlich überlegen sein. Diese Platten sind so hart, dass man sie weder eindrücken noch brechen kann- nur schneiden ist möglich, dazu später mehr.
Vor Baubeginn habe ich Klebeversuche und Materialtests mit Styroporkleber durchgeführt- ich bin überrascht, wie bombenfest das hält. Angeblich kann man auch Holzleim verwenden, dieser braucht aber vermutlich etwas länger zum Abbinden. Daneben ist Styrodur sehr gut und stabil schraubbar. Dazu empfehle ich 4,5er oder 5er Spax-Schrauben.
Man sollte sich unbedingt im Vorfeld mit dem Material vertraut machen, kleben, sägen, schneiden Bohren usw. Hinterher ist man froh, wenn nichts schief geht. Auch während des Bauvorhabens habe ich wichtige Arbeitschritte vorher an einem Reststück "geübt".
Hier zunächst ein paar Links zum Stöbern im Internet:
Martin Winters Wachtelseite
Martins Seite ist super, kann ich jedem empfehlen!
Forum Flügelvieh
www.huehner-info.de
backyardchickens.com
Letzteres sind die Amerikaner, da gibt es auch eine riesige und vor allem kompetente DIY Community.
Diesen Baubericht veröffentliche ich zum einen, weil ich selbst viel Hilfe und Anregungen aus diversen Ecken des Internets erhalten habe und zum anderen, weil ich dem ein oder anderen Hobbykonstrukteur ein paar meiner Erfahrungen weitergeben möchte.
Ich will nicht nur ständig vom Internet profitieren, es gehört auch dazu, mal was an die Gemeinschaft zurückzugeben, nur so funktioniert es auf Dauer. Es ist eh erstaunlich, wieviel Wissen und Erfahrungen man heutzutage auf Knopfdruck zur Verfügung hat.
Ich musste in manchen Bauphasen ganz schön tüfteln und experimentieren, um auf ein vernünftiges Ergebnis zu kommen...
Einen zweiten Motorbrüter hätte ich wahrscheinlich mit diesen Erfahrungswerten in einem Bruchteil der Zeit fertiggestellt. In der Tat ging die meiste Zeit mit Planungen und Rumprobieren drauf.
Bei uns leben derzeit rund 60 Hühner in Freilandhaltung, Puten, etliche Wachteln, eine kleine Herde Thüringer Waldziegen, diverse Katzen, einige Kaninchen und ungefähr 300000 Bienen...
Im Jahr 2015 habe ich mich entschlossen, mehr Wachteln zu halten, dazu habe ich zunächst eine größere begehbare Voliere in meinem Stall konstruiert. Bisher hatten wir immer nur ca. 8 Wachteln, die in einem provisorischem Gehege neben den Hühnern untergebracht waren.
Unser Geflügel haben wir immer von einem Großhändler erworben, allerdings ist die Qualität nicht immer gleichbleibend gut, 2014 war beispielsweise ein ausgesprochen durchwachsenes "Putenjahr".
Die Tiere waren teils recht kränklich und einfach nicht so stabil wie in den Jahren zuvor.
Die Haltungsbedingungen waren exakt die selben wie immer, somit kann ein Fehler auf unserer Seite definitiv ausgeschlossen werden. Auch von den anderen Putenhaltern konnte man ähnlich lautende Berichte hören.
Vor mehreren Jahren gab es auch mal zeitweise ein Problem mit eingeschleppten Hautparasiten- das kommt vor, und man hat es auch schnell in den Griff bekommen, aber ärgerlich ist es doch.
Wenn man den Nachwuchs aus eigener Brut erzeugt und nur noch gelegentlich sehr aufmerksam zukauft, müssten sich derlei Probleme eigentlich in Luft auflösen.
Durch Zufall bin ich im Internet über einige Wachtelseiten gestolpert und habe dort zum ersten Mal einen recht einfachen, aber doch effektiven selbstgebauten Styroporbrüter gesehen. Da entstand die Idee, die Tiere selber auszubrüten- auch wegen meiner Tochter, die ohnehin schon die letzten Jahre immer mal wieder geschenkte Küken aufgezogen hatte.
Die folgenden 2 Wochen beschäftigte ich mit mit intensiver Internetrecherche und bin auf zig Anleitungen gestoßen, wie man Inkubatoren selber bauen kann. Viele davon waren natürlich sehr improvisiert, aber man findet auch ganz tolle Eigenbauten von Schrankbrütern. Schnell war mir klar, dass ich keinen Flächenbrüter für 70,- einsetzen werde, sondern einen Motorbrüter. In einem amerikanischen Forum fand ich sehr viele Anregungen, aber auch hier in Deutschland gibt es einige tolle Foren und Internetseiten.
Bei den professionellen Herstellern habe ich mich logischerweise auch genau umgeschaut und gemerkt, dass komfortable Brutautomaten sehr teuer sein können. Ein Automat mit digitaler Prozessorsteuerung (Feuchte und Temperatur), vollautomatischer Motorwendung und einer Kapazität von 3 Rollhorden zu insgesamt ca. 120-135 Eiern kostet locker 700- 800€, wenn es überhaupt reicht.
Der Ehrgeiz, so ein Gerät selber zu bauen hatte mich aber längst gepackt. Zuerst wollte ich ein kleines Provisorium aus Styroporbox und fertigem Thermostat mit Lampenheizung bauen. Aber mit der Zeit war ich immer mehr in die Materie eingetaucht und habe beschlossen, sämtliche Features eines professionellen Geräts zu integrieren. Natürlich musste ich das ursprünglich angesetzte Budget anheben, aber das war mir egal.
Bei den käuflich erwerbbaren Geräten stört mich zum einen das Gewicht und zum anderen die mangelhafte Isolierung: Meist sind diese aus beschichteten MDF-Platten konstruiert, das war´s. Oftmals muss man eine Isolierverglasung sogar separat gegen Aufpreis mitbestellen!
Die meisten DIY- Inkubatoren sind dagegen aus einfachem Styropor "zusammengeschustert", ohne dass ich die Leistung der Erbauer in irgendeiner Weise heruntersetzen möchte, ganz im Gegenteil!
Dieses normale Styropor ist recht einfach zu schneiden, aber natürlich verhältnismäßig weich. Ich habe mich deshalb auf extrudiertes Polystrol (XPS - Styrofoam) auch besser bekannt unter den Markennamen "Styrodur" oder auch "Austrotherm" festgelegt. Dieses erhält man im Baustoffhandel in verschiedenen Materialstärken. Ich habe 5cm starkes Material verwendet! Das dürfte den MDF-Platten energetisch ziemlich überlegen sein. Diese Platten sind so hart, dass man sie weder eindrücken noch brechen kann- nur schneiden ist möglich, dazu später mehr.
Vor Baubeginn habe ich Klebeversuche und Materialtests mit Styroporkleber durchgeführt- ich bin überrascht, wie bombenfest das hält. Angeblich kann man auch Holzleim verwenden, dieser braucht aber vermutlich etwas länger zum Abbinden. Daneben ist Styrodur sehr gut und stabil schraubbar. Dazu empfehle ich 4,5er oder 5er Spax-Schrauben.
Man sollte sich unbedingt im Vorfeld mit dem Material vertraut machen, kleben, sägen, schneiden Bohren usw. Hinterher ist man froh, wenn nichts schief geht. Auch während des Bauvorhabens habe ich wichtige Arbeitschritte vorher an einem Reststück "geübt".
Hier zunächst ein paar Links zum Stöbern im Internet:
Martin Winters Wachtelseite
Martins Seite ist super, kann ich jedem empfehlen!
Forum Flügelvieh
www.huehner-info.de
backyardchickens.com
Letzteres sind die Amerikaner, da gibt es auch eine riesige und vor allem kompetente DIY Community.
Diesen Baubericht veröffentliche ich zum einen, weil ich selbst viel Hilfe und Anregungen aus diversen Ecken des Internets erhalten habe und zum anderen, weil ich dem ein oder anderen Hobbykonstrukteur ein paar meiner Erfahrungen weitergeben möchte.
Ich will nicht nur ständig vom Internet profitieren, es gehört auch dazu, mal was an die Gemeinschaft zurückzugeben, nur so funktioniert es auf Dauer. Es ist eh erstaunlich, wieviel Wissen und Erfahrungen man heutzutage auf Knopfdruck zur Verfügung hat.
Ich musste in manchen Bauphasen ganz schön tüfteln und experimentieren, um auf ein vernünftiges Ergebnis zu kommen...
Einen zweiten Motorbrüter hätte ich wahrscheinlich mit diesen Erfahrungswerten in einem Bruchteil der Zeit fertiggestellt. In der Tat ging die meiste Zeit mit Planungen und Rumprobieren drauf.
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